Kurzer Abriss der Geschichte Monreals und seiner Umgebung
 
 
In der Geschichte unseres Landstriches in der Osteifel sind Natur und Kultur eng miteinander verzahnt. Noch um das Jahr 1000 gab es hier nur ausgedehnte Wälder. Erst dann beginnt die Besiedlung mit zunächst kleinen Dörfern oder Weilern um die herum sich die Felder erstreckten.
 
Auch die Herrschaft der Grafen von Virneburg entstand zu dieser Zeit. Sie hatten sich wohl während der Einfälle der Ungarn ins Moselgebiet Ende des 10. Jahrhunderts bewährt und wurden als Belohnung in den Adelsstand erhoben und erhielten zudem die Grafschaft Virneburg. Fortan bestimmten sie für einige Jahrhunderte die Politik nicht nur in unserer Gegend.
 
Monreal machten sie mit dem Bau der Philisppsburg um 1229 und der großen Löwenburg Ende des 13. Jh. zu ihrem wichtigsten Baustein in ihrem Bestreben, mehr Macht zu erlangen. 1306 erwirkten sie gar Markt- und Stadtrechte für den kleinen Ort.
 
Währenddessen veränderte sich auch die Landschaft. Wo die Menschen siedelten und die Bevölkerung stetig wuchs, erschloss man sich neues Land. Wegen der Kargheit der Eifeler Böden spielte der Wald immer schon eine große Bedeutung in der Versorgung der Menschen. Sei es als Quelle für Brennholz oder Bauholz, als Viehweide oder aber gleich als Felder für den Ackerbau. Schon früh ging man hin und rodete eine Fläche im Wald. Holz und Geäst wurden verbrannt und die anfallende Asche dann als natürlicher Dünger auf den neuen  Feldern ausgestreut. Diese Form der Bodenbewirtschaftung nennt man Rottwirtschaft.
 
Diese Art der Bodenbewirtschaftung setzte Wald und Landschaft jedoch sehr zu und mit der Zeit kam es soweit, dass der Wald sich in der kurzen Ruhephase nicht mehr erholen konnte. Die Folge war eine sehr offene und ausgedehnte Heidelandschaft, die noch bis ins 19. Jahrhundert hinein weite Teile der Eifel kennzeichnete. Aber auch auf den Heideflächen wurde weiter Ackerbau betrieben. Statt Rottwirtschaft nannte man es hier Schiffelwirtschaft.
 
Zu der Zeit waren die Grafen von Virneburg längst ausgestorben. Für Monreal bestimmend wurde fortan das Handwerk. Insbesondere die Tuchmacher und Wollweber brachten Monreal einen nicht unbedeutenden Wohlstand. Verarbeitet wurden Flachs, der auf den Feldern rings herum angebaut wurde. Aber vor allem auch Wolle. Mit den vielen Schafherden, die auf den Heideflächen der Eifel grasten, stand der Rohstoff Wolle hierzuland in großer Menge zur Verfügung.
 
Mit dem Einzug der Preußen und der industriellen Revolution änderte sich vieles. Mechanische Webstühle brachten die Tuchherstellung nicht nur in Monreal zum Erliegen. Die Preußen sorgten für große Aufforstungen und Neuerungen in der Landwirtschaft setzten sich durch, so dass sich die Landschaft wieder gänzlich änderte und die Fichte als Nadelbaum bei uns in großer Zahl Einzug hielt. Auch mit dem Wohlstand in Monreal war es vorbei und es folgte eine Zeit der Einfachheit und Armut. Doch viele schöne Fachwerkhäuser sind nicht zuletzt deshalb heute noch erhalten.
 
Wenn Sie sich einen ausführlicheren Überblick über die Geschichte Monreals verschaffen wollen, so finden Sie dies unter der Rubrik Geschichte Monreals.  
 
Einen ausführliche Behandlung des Kulturlandschaftswandels in der Vordereifel von den Anfängen der Besiedlung bis in heutige Zeit finden Sie unter der Rubrik Wacholderheiden der Osteifel.  

Weiterführendes

Stadt Monreal

Rottwirtschaft

Heidelandschaft der Eifel

Wollweber in Monreal

Industrialisierung und Neuzeit

Anischt der Löwenburg um 1500

Virneburger

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Am Olle - Führungen und geführte Wanderungen in Monreal